Free Max – Gegen Gentrifizierung

Free Max – Gegen Gentrifizierung

Fight against all the shit!

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In München zeigen sich Gentrifizierung und Verdrängung mit am deutlichsten. Die Stadt zählt schon seit Jahrzehnten zu den teuersten des Landes und während unzählige Wohnungen oder sogar ganze Häuser leerstehen, damit diese Luxus saniert werden können, suchen Menschen ohne fetten Geldbeutel oft vergeblich nach halbwegs bezahlbarem Wohnraum. Über 9000 Menschen gelten in München, als eine der reichsten Städte Deutschlands, als obdachlos. Die Dunkelziffer der wohnungslosen Menschen liegt somit vermutlich deutlich höher. Ein Stadtteil nach dem anderen wird „aufgewertet“, was immer mit der Vertreibung von ärmeren Menschen einher geht. Soziale und kulturelle Teilhabe werden genauso wie das simple Existenzminimum – ein Raum zum Essen und Schlafen – zum Luxusgut. Die Preise für den öffentlichen Personennahverkehr steigen jährlich und sind für viele unbezahlbar. Die Polizei schikaniert durch erniedrigende Kontrollen und willkürliche Platzverweise all diejenigen, die nicht in die gesellschaftlichen Norm München’s passen oder passen wollen.

Gentrifizierung hat viele Gesichter allerdings läuft es immer darauf hinaus, dass Menschen ausgegrenzt werden. Gestraft werden hierbei jedoch nicht die Profiteure. Es werden all diejenigen gestraft die ohne Ticket U-bahn fahren, ohne Genehmigung Straßenmusik machen oder ihren Frust in Form von Graffiti kundtun.

Die Liste der vermeintlichen Delinquenten ist lang und wächst stetig. Im September 2017 hat es unseren Freund und Genossen Max getroffen, der zum damaligen Zeitpunkt wohnungslos war. Ihm wird vorgeworfen seinen Protest gegen diese unhaltbaren Zustände in Form von Graffiti geäußert zu haben. Nachdem die ersten vermeintlichen „Schmierereien“ auftauchten tappte die Staatsmacht lange im Dunkeln, vielleicht wollte sie auch gleich so viele Menschen wie möglich kriminalisieren. Die Staatsmacht gründete sogar eine eigene SOKO (Sonderkommission) während diejenigen, die Menschen in Armut und Obdachlosigkeit treiben weiterhin fett Profit machen. Als sie dann einen vermeintlichen Schuldigen gefunden hatte, reagierte die Staatsgewalt umso aggressiver. Der Betroffene kam aufgrund seiner Wohnungslosigkeit ein Jahr in U-Haft und als ob diese unangemessene und erniedrigende Praxis nicht ausreicht, wird ihm nun vor dem Landgericht der Prozess gemacht.

Die Verdrängung, Gentrifizierung und Repression betrifft uns alle! Lasst uns gemeinsam gegen diese Zustände auf die Straße gehen! Zeigt euch solidarisch und unterstützt Max bei seinem Prozess!

Fight Repression & Gentrification!
Solidarity with Max!

Prozess-Termine:

Ort: Nymphenburgerstr. 16, München | Raum B177
Termine: (jeweils um 9.30 Uhr): 17.09., 23.09., 30.09., 14.10., 21.10., 04.11., 11.11., 18.11., 25.11., 02.12.

Demo-Termin:

Ort: Georg-Freudorfer-Platz
Termin: 18:30 17.09

MAX IST FREI!

Max ist erstmal raus aus dem Knast, die Untersuchungshaft wurde aufgehoben. Ein Grund zu feiern!

Deshalb kommt am 6.10. zum Soli-Konzert in der Ziestatt 37 mit Esercito Ribelle, Boykott One und Guerilla System! Wir freuen uns wahnsinnig, dass Max nun auch mit dabei sein kann!

Trotzdem steht natürlich noch ein (noch nicht terminierter) Prozess bevor. Soli-Arbeit ist weiterhin wichtig.

Freiheit für Max!

Freiheit für alle politischen Gefangenen!

“Wie viele sind hinter Gittern, die wir draußen brauchen”

Die Webradio-Reihe “Wie viele sind hinter Gittern, die wir draußen brauchen” sendet in ihrer September-Ausgabe auch einen Beitrag über Max.

“Max befindet sich wegen angeblicher Graffitis bald seit einem Jahr im Knast. Seit nun bald einem Jahr ist Max in Untersuchungshaft, ihm wird eine Serie von Sachbeschädigungen vorgeworfen. Die Graffitis  die sich gegen Münchens immer stärker werdende Gentrifizierung, als auch gegen die beschissenen Mietpreise richteten sollen einen Schaden von mehreren 100.000€ fabriziert haben. Max war zum Zeitpunkt seiner Festnahme obdachlos, diese Obdachlosigkeit von der auch viele andere Münchner*innen betroffen sind, gibt der Staatsgewalt die Legitimation Max im Knast München-Stadelheim festzuhalten. Einen Prozesstermin gibt es immer noch nicht.”

 

Zu empfangen am Dienstag, den 4. September, 18-19 Uhr per Livestream über: www.radioflora.de
Die Sendung wird wiederholt am Donnerstag, den 6. September 11 -12 Uhr.

http://political-prisoners.net/item/6358-wie-viele-sind-hinter-gittern-die-wir-draussen-brauchenq-ausgabe-september-2018.html

Solidarität mit Max im Münchner Stadtbild

Die Abendzeitung berichtet:

“Wer in den letzten Wochen durch die Stadt gegangen ist, dem werden sie vermutlich aufgefallen sein: Zahlreiche Graffitis an Wänden und Mauern, immer mit der gleichen Botschaft: “Free Max” und “Freiheit für alle Gefangenen”. Dazu als Logo ein A mit Kreis.

Am Donnerstag waren diese Botschaften auch auf einem Transparent zu lesen, das in unmittelbarer Nähe zur JVA Stadelheim auf einer Fußgängerbrücke über die Tegernseer Landstraße angebracht war. […]”

https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.anarchisten-bekennen-sich-free-max-parolen-in-der-stadt-das-steckt-dahinter.bb60f93e-423a-4a64-a7fb-624e00a1c941.html

Freiheit Für Max – Soliparty am 06.10.2018

Ankündigung des Colletivo Sottocultura Antifascista München:

Seit nun bald einem Jahr sitzt unser Freund und Genosse Max in Untersuchungshaft, ihm wird eine Serie von Sachbeschädigungen vorgeworfen. Die Graffitis die sich gegen München‘s immer stärker werdende Gentrifizierung, als auch gegen die beschissenen Mietpreise richteten sollen einen Schaden von mehreren 100.000€ fabriziert haben. Max war zum Zeitpunkt seiner Festnahme obdachlos, diese Obdachlosigkeit von der auch viele andere Münchner*Innen betroffen sind, gibt der Staatsgewalt die Legitimation unseren Freund in Untersuchungshaft festzuhalten. Das es selbst nach einem Jahr Haft noch immer keinen Prozesstermin gibt, sehen wir als eine weitere Demütigung unseres Freundes an.

Wir möchten Max in dieser schwierigen Zeit nicht alleine lassen, und ihm sobald we aus dem Knast raus ist eine Auszeit ermöglichen um sich vom erlebten zu erholen.

Aufgrund der Auszeit die wir Max ermöglichen wollen, empfehlen wir als Eintritt eine Spende von 10€ – 15€, wir möchten nicht mehr verlangen, freuen uns aber über Solibeiträge.

Freiheit für Max – Solikonzert
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– ESERCITO RIBELLE & Mofire Movement (Hip-Hop, Florenz)
– Guerilla System (Hip-Hop, München)
– BOYKOTTone (Hip-Hop, Wilhelmshaven)
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06 Oktober 2018 // Zielstatt37
Zielstattstraße 37, München

Gegen Gentrifizierung und Verdrängung – Freiheit für Max!

Solidarität mit Max bei “Ausgehetzt” – Demo am 22.07.

Bei der “Ausgehetzt”-Demo am 22.07. mit über 30.000 Teilnehmern, zeigten Genoss_innen vom Antifa Stammtisch München Solidarität mit Max.

Wir dokumentieren das kurze Statement und einige schöne Bilder:

Freiheit für Max!

Mehrere zehntausend Menschen haben gestern in München gegen die rassistische Hetze der CSU und ihre autoritären Allmachtsbestrebungen demonstriert. Mit einem starken Antifa Block wurde noch einmal deutlich gemacht, dass wir uns von der starken Repression des PAG nicht einschüchtern lassen werden und haben eben unsere Parolen auf die Straße getragen, die wohl der ein oder andere CSU’ler am liebsten gleich verbieten möchte, wenn er das denn könnte.

Auch wurden viele Slogans für unseren Genossen Max gerufen, der seit Oktober im Knast sitzt, weil er die beschissenen Mietpreise in München nicht mehr hinnehmen wollte, während Helfer für Mord und Nagelbomben Anschlägen wie Ralf Wohlleben und André Eminger (und auch da kann sich die CSU gerne angesprochen fühlen) auf freiem Fuß sind.

“Liebe CSU”.Wir geben ehrlich gesagt einen gepflegten Fick darauf, was “ihr” euch wieder im Bierzelt-Delirium zusammen spinnt. München ist eben nicht eure “heile Welt” wie “ihr” sie gerne hättet und da helfen auch keine peinlichen Propaganda Aktionen über die sich sogar fast die gesamte Stadt Gesellschaft, völlig zu Recht, aufregt.

München ist unsere Stadt!

Like the birds in the tree! Max must be free!

Brief aus dem Knast

Max hat einen Brief aus dem Knast geschrieben, der dieses mal nicht “beschlagnahmt [wurde] oder […] verschollen gegangen” ist.

Diesen Brief wollen wir euch nicht vorenthalten:

Hi, an Alle die das lesen!

Vorab vielen Dank an alle, die mir geschrieben, an mich gedacht oder mich besucht haben. Ihr seid einer der Hauptgründe warum meine aktuelle Situation mich nicht verzweifeln lässt, sondern es mir den Umständen entsprechend gut geht. Es muntert einen sehr auf, wenn Post und Anteilnahme kommt.

Leider konnte ich viele Briefe und Karten nicht lesen oder beantworten, da über 100 Stück von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt wurden. Doch auch die Beschlagnahmungs-Mitteilung jedes einzelnen Briefes hat mich immer aufgemuntert, denn ich wusste, dass jemand an mich gedacht hatte. Darüber hinaus wurden auch viele meiner Briefe beschlagnahmt oder sind verschollen gegangen, die ich an Mitgefangene (in das Baskenland,in die Niederlande,an Kurd*innen) oder Bekannte geschrieben habe.

Vielleicht habt ihr schon durch Mundpropaganda erfahren wie mein Alltag im Knast aussieht. Trotzdem werde ich meinen Alltag für alle Anderen schildern (Achtung…ein bisschen trocken):

Um 6:00 Uhr wird die Zellenklappe aufgesperrt und man wird durch Rufe/Taschenlampe geweckt. Dienstags, Donnerstags und Samstag wird zwischen 8:30 und 8:40 Uhr die Zellen-Türe aufgesperrt und man hat 1,5 Stunden Zeit sich zu duschen und die Zelle zu putzen. Um 10:30 Uhr ist an der Zellentür Essensausgabe und anschließend wird die Zelle bis zum Hofgang (12:15-13:15 Uhr) verschlossen.

Nach dem Hofgang ist Einschluss bis zum Abendessen ( 14:00 Uhr/ Frühstück ist im Abendessen integriert). Danach ist wieder Einschluss bis zum nächsten Morgen.

Nur per Antrag kann man Mittwochs den Stationsarzt besuchen. Medikamente werden nicht ausgehändigt, sondern müssen im Büro der Station eingenommen werden. Auch bei Personen, die z.B drei mal täglich Medikamente zu sich nehmen müssen.

Montags und Mittwochs dürfen Personen ohne Trennungsbeschluss für eine Stunde zum Sport. Dienstags und Samstags ist Wäschetausch ( 10:00-10:30 Uhr/ genau abgezählt).

Aber jetzt genug von meinen aktuellen Lebensumständen, denn ich will in diesen Brief auch ein kleines Bisschen von den aufmunternden und solidarischen Worten zurück geben.

Ein guter Bekannter von mir sagte,dass nach den Wahlergebnissen der CSU bei der Bundestagswahl, das halbe Jahr vor der Bayrischen Landtagswahl richtig schlimm wird. Aber das was wir die letzten Wochen erlebt haben, übertrifft meine schlimmsten Erwartungen.

Eigentlich wäre es ziemlich lustig mit anzusehen, wie die CSU auf Grund schlechter Umfragewerte für die Landtagswahl, aus purer Angst hohl dreht und dabei sich selbst ins eigene Fleisch schneidet. Wenn sie aber dabei nicht nur die Stimmung gegen Geflüchtete anheizt und darüber hinaus zudem auch noch aktiv Menschenleben in Lybien, der Türkei, auf dem Balkan und im Mittelmeer gefährden würde.

Trotz oder gerade wegen dieser zum Haare raufenden Umstände hoffe ich, dass ihr nicht verzweifelt, sondern weiter macht!

Denn weder der NSU Komplex, rassistische Übergriffe noch hirnrissige Aktionen Aktionen der CSU ( PAG, Polizei Kavallerie, Ankerzentren usw.) und eine wachsende AfD dürfen unkommentiert und kritiklos stehen gelassen werden!

Wie heißt es noch so gleich in einem bekannten Song? „Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist, sondern es wäre deine schuld, wenn sie so bleibt.“

Daher gebt die Hoffnung nicht auf, denn das was auf dem Spiel steht, ist unsere Zukunft!

Hoffende und solidarische Grüße aus dem Knast an Alle die das lesen!

-04.07.2018

Nach 6 Monaten: Anklageschrift gegen Max

Nachdem unser Freund und Genosse Max mittlerweile 6 Monate in Untersuchungshaft sitzt, hat die Staatsanwaltschaft nun Anklage erhoben. Vielleicht war sie sich selbst nicht sicher, ob Graffitis ausreichend, um die lange Haft zu rechtfertigen. Es wurden daher zwei neue absurde Vorwürfe hinzugefügt.

Für uns ist klar: Hier wird nicht Max angeklagt, sondern die linke Bewegung. Max sitzt nicht wegen ein paar Graffitis in Haft, sondern wegen seiner Gesinnung. Dutzende Briefe an ihn und von ihm wurden unter absurden Begründungen beschlagnahmt, ihm wird willkürlich verweigert in der Untersuchungshaft zu arbeiten, obwohl das den Tag etwas weniger monoton gestalten würde und der Verfassungsschutz schreibt in seinem Bericht für 2017 schon, dass er schuldig sei, obwohl noch kein Urteil gefallen ist.

Für Steuerhinterzieher hält der Bundesgerichtshof noch bis zu einem Steuerschaden von 1.000.000 Euro eine Bewährung für möglich. Die Staatsanwaltschaft fordert bereits jetzt eine Strafe, die nicht mehr zur Bewährung ausgesetzt werden soll, obwohl der Schaden in seinem Fall viel niedriger ist und er sich nicht persönlich bereichern wollte.

Das Alles zeigt, dass wir die Anklage gegen Max im Zusammenhang mit dem Angriff auf die linke Bewegung sehen müssen, der derzeit voran geht: Strafrechtsverschärfungen, Polizeiaufgabengesetz, absurde Urteile gegen G20 Gegner. Es geht hier nicht um Schuld oder Unschuld, sondern darum, einen schlag gegen die linke Bewegung zu führen.

Freiheit für Max – Kampf der Klassenjustiz