
!FREIHEIT FÜR MAX!
Unser Freund und Genosse Max sitzt seit dem 16. Oktober 2017 in Untersuchungshaft. Vorgeworfen werden ihm diverse Sachbeschädigungen bis zu einer Höhe von mehreren Hunderttausend Euro. Er soll seinen Frust in Form von Graffiti unter anderem an Häuserwänden, Autos und U-Bahnhaltestellen abgelassen haben. Deswegen sitzt er nun seit dem Zeitpunkt in Untersuchungshaft ohne Aussicht auf einen baldigen Prozesstermin.
Bevor er von den Bullen in den Gefängniskomplex Stadlheim gebracht wurde lebte er in extrem prekären Verhältnissen, galt als wohnungslos und damit ist er nicht allein. München hat unfassbar beschissene Aussichten auf einen bezahlbaren Wohnraum, wenn man nicht gerade der/die Gründer*in eines super erfolgreichen StartUp Unternehmens ist. Mit Mietpreisen bis zu 16€ pro Quadratmeter ist es kein Wunder, dass sehr viele Menschen auf der Straße landen. Manche Menschen würden sagen „Genau dafür gibt es doch Sozialwohnungen.“ Das Problem dabei, auf eine Sozialwohnung kommen im Schnitt 1.000 Bewerber*innen. Für Menschen die neu nach München kommen wie beispielsweise Migrant*innen sieht die Aussicht auf eine Wohnung noch um einiges schlechter aus. München die Stadt der ach-so-toleranten-bussibussi-Wohlstandschickeria zeigt genau den Menschen ihre Grenzen auf für die sie sich scheinbar einsetzt. Laut der Stadt München sind nicht nur über 9.000 Menschen ohne festen Wohnsitz sondern diese leben faktisch auf der Straße. Max ist einer von ihnen.
Nun soll an Max ein Exempel für alle Widerstände gegen Gentrifizierung und Verdrängung statuiert werden. Sozialschwächeren, Migrant*innen so wie alternativen Lebensräumen wird kaum Platz geboten, diese werden nach und nach aus der Gesellschaft verdrängt. Um einen Schuldigen für Aktionen gegen Gentrifizierung zu finden wurden alle Register des Überwachungsstaates in Gang gesetzt. In Folge dessen wurde leider unser Genosse Max festgenommen. Nach wochenlanger Fahndung wurde er in unmittelbarer Nähe eines beliebten, linken Szenetreffpunktes von Zivibullen aufgegriffen. Dies zeigt wieder einmal eindeutig die Überwachung und Repression gegenüber linken Freiräumen und alternativen Strukturen in München. Nachdem er aufgegriffen wurde, wurde er vom „Freund und Helfer“ in ein kleines, kaltes Loch in der berüchtigten Polizeistation „Ettstraße“ geworfen und ist seit dem nicht mehr auf freiem Fuß. So ist er seit dem Zeitpunkt ohne Prozess in Gefangenschaft.
Ist es gerecht, dass die berechtigte Frustration und ihre Auswirkungen mit solch einer Repression belangt werden während die Schuldigen für diese Situation sogar davon noch fett profitieren? Wir finden nicht. Armut ist kein Zufall! Alle Menschen die nicht in die bestehende Verwertungslogik der schönen, reichen Stadt passen werden bis in die Obdachlosigkeit gedrängt.
Neben der fein säuberlich restaurierten Stadtgesellschaft gibt es genügend Menschen mit Frustration und Abneigung gegenüber den bestehenden Verhältnissen. Wir sind viele und lassen uns nicht unterkriegen!
Solidarische Grüße gehen an alle Menschen, sei es in Berlin, Leipzig, Hamburg oder sonst wo,die gegen die Gentrifizierung und Verdrängung kämpfen.
Unsere Solidarität gegen eure Repression!
AUFWERTUNG ABFUCKEN!SCHLUSS MIT WUCHERMIETEN! FREIHEIT FÜR MAX!
Antifa Stammtisch München