“Wie viele sind hinter Gittern, die wir draußen brauchen”

Die Webradio-Reihe “Wie viele sind hinter Gittern, die wir draußen brauchen” sendet in ihrer September-Ausgabe auch einen Beitrag über Max.

“Max befindet sich wegen angeblicher Graffitis bald seit einem Jahr im Knast. Seit nun bald einem Jahr ist Max in Untersuchungshaft, ihm wird eine Serie von Sachbeschädigungen vorgeworfen. Die Graffitis  die sich gegen Münchens immer stärker werdende Gentrifizierung, als auch gegen die beschissenen Mietpreise richteten sollen einen Schaden von mehreren 100.000€ fabriziert haben. Max war zum Zeitpunkt seiner Festnahme obdachlos, diese Obdachlosigkeit von der auch viele andere Münchner*innen betroffen sind, gibt der Staatsgewalt die Legitimation Max im Knast München-Stadelheim festzuhalten. Einen Prozesstermin gibt es immer noch nicht.”

 

Zu empfangen am Dienstag, den 4. September, 18-19 Uhr per Livestream über: www.radioflora.de
Die Sendung wird wiederholt am Donnerstag, den 6. September 11 -12 Uhr.

http://political-prisoners.net/item/6358-wie-viele-sind-hinter-gittern-die-wir-draussen-brauchenq-ausgabe-september-2018.html

Gegen Gentrifizierung und Verdrängung – Freiheit für Max!

“Yuppie, raus aus dem Viertel”

Wofür steht dieses “Yuppie”?
“Yuppie”, also young urban professional, kann mit karrieregeilen und großstädtischen Menschen, deren Lebensinhalt maßgeblich aus Konsum und der Vermehrung des materiellen Wohlstandes besteht, übersetzt werden. “Yuppie” kann also auch metaphorisch als der Prozess der Gentrifizierung aufgefasst werden. Unter den Slogans “Renn, Yuppie, Renn” kann dementsprechen verstanden werden, dass der kapitalismusbejahende Lebensstil abhauen soll. Verpissen soll sich also jener Lifestyle sowie jenes System, welches ermöglicht, dass einzelne Personen in Reichtum und den schönsten Orten schwelgen, genährt von der Ausbeutung und städtischen Vertreibung anderer.
Adressiert und angegriffen fühlen sich dennoch Einzelpersonen – vorallem jene, die sich mit dem kapitalistischen Law and Order – System identifizieren. Getroffen wurde aber keine Person, lediglich der Ausdruck von Gentrifizierung und unausgeglichener Reichtum, das heißt lediglich Konsumgüter und andere Objekte.
Die Graffitis, die Max seitens der Staatsgewalt zugeschrieben werden, stellen sich also gegen das System Kapitalismus – und wer kapitalismuskritisch ist, wird kriminalisiert.
Und das alles inmitten einer Stadt, in welcher ca. 2000 Menschen ohne Wohnung ihren Alltag regeln, inmitten jener Stadt mit den höchsten Mieten Deutschlands. Auch inmitten jener Stadt, in welcher verstoßene Viertel zu hippen sowie zu Luxusstadtteilen motieren. Gemeint sind  das “Westend” sowie das “Glockenbachviertel”, welche einst besetzt waren von Queeren Personen sowie Personen of Color. Bald folgt das sogenannte “Schlachthofviertel”. Ein Gebiet für alternative Lebensformen, nichtkommerziellen Räumen, und niedrigen Mieten.

Mittel- und Geringverdienende sowie sogenannte Randgruppen werden immer mehr in den S-Bahnbereich, sprichwörtlich über die Ränder der Stadt hinaus, verdrängt. Warum? Weil mit dicken Karren und dicken Geldbeuteln die Viertel aufgekauft werden, anstatt es sinnvoll umzuverteilen.

NEIN – Die Stadt gehört nicht den Reichen!
Reclaim the streets!
RENN, YUPPIE, RENN!